grundlagen:1-prozessanforderungen

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 ====== Prozessanforderungen ====== ====== Prozessanforderungen ======
-  * Für die Durchführung des ganzen Prozesses sind rund sechs bis neun Monate einzuplanen. Zwischen den einzelnen Workshops braucht es Pausen, um die Ergebnisse zu sichten und aufzuarbeiten.  
-  * Es ist wichtig den Prozess mit einem Kick-Off vor Ort zusammen zu definieren, die Rollen genau zu klären und Kommunikation auf dieser Basis aufzugleisen. 
-  * Es ist empfehlenswert, diesen Prozess ergebnisoffen zu gestalten. Das heisst, die Ideen müssen auch wirklich geprüft werden. Was aber nicht heisst, dass alles umgesetzt werden muss. 
-  * Es ist sinnvoll, den Prozess nach Altersgruppen differenziert aufzubauen. Dabei könnte zum Beispiel zwischen drei Altersklassen unterschieden werden, um die Inhalte klar und verständlich vermitteln zu können.  
-  * Es ist wichtig, direkt mit den beteiligten Lehrpersonen zusammen zu arbeiten. Es könnte eine gemeinsame Auftaktsitzung durchgeführt werden, bei der das Projekt vorgestellt wird und die Lehrerschaft Fragen stellen und ihre Anregungen einbringen kann.  
-  * Die Sprache der Planenden in einer Ortsplanung stufengerecht für Kinder und Jugendliche zu übersetzten ist eine Herausforderung. Dazu braucht es eine fachliche Begleitung durch ein Kinder- und Jugendbüro. 
-  * Eine Kinder- und Jugendpartizipation bei einer Ortsplanung ist für alle Beteiligen ein Prozess. Die Themen müssen sich entwickeln und dazu braucht es genügend Zeit. In nur einem Tag könnten keine befriedigenden Ergebnisse erreicht werden. 
-  * Beziehungsarbeit ist wichtig für den Erfolg einer solchen Partizipation. Ein solch komplexer Projekt muss gut erklärt und im persönlichen Austausch vertieft werden.  
-  * Eine Kinder- und Jugendpartizipation gewinnt an Wertigkeit und Verankerung, wenn sie mit weiteren Partizpations-Gefässen wie zum Beispiel einem  Jugendparlament verknüpft werden kann.  
  
- {{start:beispiel:kriens:bild1.png?nolink&600|}}+Grundlegend für die erfolgreiche Durchführung einer Kinder- und Jugendpartizipation sind folgende Aspekte: 
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 +===Definition von Gegenstand und Gestaltungsspielraum=== 
 +Für die Konzipierung eines partizipativen Prozesses bedarf es einer Festlegung dessen, was Gegenstand des Prozesses sein soll und worin der Gestaltungsspielraum der teilnehmenden Kinder respektive Jugendlichen liegt. Gegenstand und Gestaltungsspielräume sind so zu definieren, dass sie allen Beteiligten klar sind und als inhaltliche Richtschnur für den gesamten Prozess dienen können. 
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 +===Ergebnisoffenheit=== 
 +Aufseiten der fachlich verantwortlichen braucht es die Bereitschaft, innerhalb des definierten Gegenstandes und der Handlungsspielräume, offen mit Anregungen, Forderungen und Ergebnissen des Partizipationsprozesses umzugehen. Dies seitens der Projektverantwortlichen das Bewusstsein dafür, dass der Partizipationsprozess überraschende Einsichten und Ergebnisse zeitigen und dabei auch eigene, fachlich abgestützte und vermeintlich unhintergehbare Fachmeinungen und Wissensbestände infrage stellen kann. 
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 +===Unterstützung der Entscheidungsträger:innen=== 
 +Übergeordnete Entscheidungsträger:innen sind frühzeitig einzubinden und deren aktive Unterstützung einzuholen. Es bedarf auch auf dieser Ebene über ein gemeinsames Verständnis über Gegenstand, Gestaltungsspielraum und die in diesem Rahmen erforderliche Ergebnisoffenheit. Gegebenenfalls sind ausserdem die notwendigen finanziellen und/oder personellen Ressourcen abzuholen. 
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 +===Transparenz und Verbindlichkeit=== 
 +Es muss zwischen allen Beteiligten ein gemeinsames Verständnis über die Form, in welcher Forderungen, Anregungen, Wünsche und Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess dokumentiert werden und darüber, was mit ihnen geschieht, geschaffen und für die Projektverantwortlichen als verbindlich erklärt werden.  
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 +===Adressat:innengerechtigkeit=== 
 +Der Prozess, die gewählten Methoden und sämtliche Kommunikationsmassnahmen sind an der adressierten Zielgruppe auszurichten. Im Falle von Kindern und Jugendlichen bedingt dies eine besondere Sensibilität hinsichtlich der Formen von Aktivierung und Informationsvermittlung. Es sind insbesondere das Alter und die soziokulturellen respektive sozioökonomischen Hintergründe der angesprochenen Kinder und Jugendlichen zu beachten. Oftmals bedarf es unter Berücksichtigung dieser Faktoren die Bereitschaft, zusätzliche fachliche und zeitliche Ressourcen bereitzustellen.
  
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  • Zuletzt geändert: 2025/01/08 13:41
  • von maus