====== Zukunftswerkstatt ====== Die Methode der Zukunftswerkstatt wurde in den 60er-Jahren von Robert Jungk, einem Publizisten und Zukunftsforscher, entwickelt. Über Partizipation wollte er die Verbesserung gesellschaftlicher Zustände im ökologischen und sozialen Bereich sowie die Weiterentwicklung der Demokratie erreichen. Die Methode der Zukunftswerkstatt vertritt die Haltung, dass alle teilnehmenden Personen eigentliche Expertinnen und Experten des vorgegebenen Themas sind, weshalb das Alter der Beteiligten nicht relevant ist. Dadurch gibt es keine Hierarchie innerhalb der Projektgruppe. Teilnehmende sollen gleichzeitig Lehrende und Lernende sein. Das somit vorhandene Expertenwissen soll entsprechend abgefragt und genutzt werden. Der deutsche Pädagoge und Kulturtheoretiker Prof. Dr. Kersten Reich von der Universität zu Köln beschreibt die Zukunftswerkstatt in seinem Methodenpool ausführlich ((Quelle: reich, K. (Hg.): Methodenpool. in: methodenpool.uni-koeln.de)). Methodisch ist die Zukunftswerkstatt in drei Hauptphasen unterteilt: * **Kritikphase** Wie der Name schon sagt, kann in dieser Phase die aktuelle Situation des vorgegebenen Themas kritisiert werden. Es soll alles, was einem auf dem Herzen liegt, so präzise wie möglich formuliert werden. Diese Kritikpunkte werden zu Problembereichen zusammengefasst. Die Gruppe kann dann priorisieren, welche dieser Bereiche in der anschliessenden Fantasiephase bearbeitet werden sollen. * **Fantasiephase** Während dieser Phase gibt es kein «Geht nicht», kein «Aber», kein «Das ist unrealistisch». Die Kritikpunkte werden ins kompromisslos Positive gewendet und alles ist möglich. Der Fantasie kann freien Lauf gelassen werden. Dadurch entstehen interessante Ideen und Gedanken. * **Verwirklichungsphase** in der letzten der drei Hauptphasen geht es im Anschluss darum, die Fantasie in die Realität zu transportieren. Dazu ist ebenfalls viel Kreativität und Fantasie gefragt, denn es werden Lösungsideen gesucht, die den aktuellen Status positiv verändern, aber trotzdem realisierbar sind. Wie die Wünsche und Bedürfnisse in der Fantasie- und der Verwirklichungsphase ausgedrückt werden, können die Teilnehmenden selbst entscheiden. Es besteht die Möglichkeit zu zeichnen, zu basteln, zu modellieren, zu schreiben etc. Somit können alle die Ausdrucksweise wählen, die ihnen am besten entspricht und in welcher sie sich am wohlsten fühlen.