Schritt für Schritt
Gemeinsam mit den Volksschulen sowie der Kinder- und Jugendanimation der Stadt Kriens wurden verschiedene Primarschulklassen sowie Jugendliche aus der Sekundarstufe in einem mehrstufigen Prozess in die Erarbeitung des Räumlichen Entwicklungskonzeptes (REK) eingebunden. Die Kinder formulierten im Klassenverband und unter Anleitung der jeweiligen Lehrpersonen Anliegen hinsichtlich der räumlichen Entwicklung. In einem nächsten Schritt wurden aus den Klassenverbänden Delegierte bestimmt, welche in nachfolgenden Workshops Leitsätze und daraus abgeleitete Ziele und Handlungsansätze entwickelten, Prototypen zur Veranschaulichung erstellten und geeignete Sofortmassnahmen vorschlugen. Die Jugendlichen hingegen nahmen zu Beginn an einer Online-Umfrage teil. In einem weiteren Schritt konnten sie bei Interesse an Workshops teilnehmen und sich individuell in den Prozess einbringen. Die gemeinsam erarbeiteten Leitsätze sowie die Ziele und Handlungsansätze wurden als integrale Bestandteile ins REK integriert. Diese Anregungen sind somit Teil der Revision der Ortsplanung – dessen erster Schritt die Erarbeitung des REK ist. Während rund sechs Monaten fanden verschiedene Workshops mit den Kindern und Jugendlichen statt. Der Prozess endete mit einer Abschlussveranstaltung, an welcher die Prozessschritte sowie die Zwischen- und Endergebnisse ausgestellt wurden. An dieser Vernissage setzten Kinder und Jugendliche eine Sofortmassnahme im öffentlichen Raum um. Sie bemalten Stützelemente für Jungbäume mit bunten Farben. Sie sollen an die Kinder- und Jugendpartizipation erinnern und die Wünsche und Forderungen der jüngsten Generation für eine lebenswerte Stadt Kriens – speziell mit mehr Bäumen und Grünelementen sowie mehr Farbe im Stadtraum – symbolisieren.
Ziele
Die Stadt Kriens revidiert ihre Ortsplanung. Im Mittelpunkt steht die räumliche Weiterentwicklung des gesamten Siedlungsraumes. Die Krienser Bevölkerung kann sich an der Entwicklung dieser räumlichen Vision durch verschiedene Partizipationsgefässe einbringen. Erstmals wurden in diesen Prozess auch Kinder und Jugendliche einbezogen. Damit will die Stadt Kriens folgende Ziele erreichen:
- Mit der Revision der Ortsplanung sollten wichtige Weichen für ein lebenswertes und nachhaltiges Kriens gestellt werden.
- Die Qualität der Ortsplanung soll erhöht, Fehlplanungen vermieden und eine nachhaltige bauliche und sozialräumliche Entwicklung gefördert werden.
- Die jüngste Generation sollte in diesem Prozess erstmals auch eine Stimme bei der Mitwirkung der räumlichen Entwicklung erhalten.
- Mit dem Projekt wurde die Wahrnehmung der Kinder und Jugendlichen für raumplanerische Fragen sensibilisiert und auf deren Einfluss auf die Umwelt, das Klima und den Umweltschutz eingegangen.
- Die Stadt Kriens gestaltete gemeinsam mit dem Partizipationsbüro SpielRaum und der Dienststelle Soziales und Gesellschaft des Kantons Luzern einen Musterprozess. Dieser sollte zeigen wie eine Kinder- und Jugendpartizipation im Rahmen der Ortsplanungsrevision zu konzipieren ist, damit dieser für andere Schweizer Gemeinden replizierbar ist.
- wird eine Plattform (Wiki) geschaffen, auf der dieser Musterprozess für andere Gemeinden und Fachexpert:innen zugänglich ist.
Initierungsphase
Das Bundesamt für Raumentwicklung ARE hat für 2023 in seinem Förderprogramm zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung das Thema nachhaltige Partizipation ausgeschrieben. Dort hat sich die Stadt Kriens mit dieser Idee für einen Förderbeitrag beworben. Bereits im Rahmen der Erarbeitung der Bewerbungsunterlagen hat Kriens den Kontakt mit der Firma Spielraum gesucht. Die Idee und das Konzept wurden gemeinsam entwickelt und die Bewerbung zusammen erstellt.
Wesentlich ist, dass Entscheidungsträgerinnen und -träger und Schlüsselpersonen von Anfang an hinter der Idee der Beteiligung stehen – und diese auch wollten. Häufig sind nicht alle Projektbeteiligten von einem partizipativen Vorgehen restlos überzeugt. Hier ist wichtig, Skeptikerinnen und Skeptikern zu Beginn des Projekts den Sinn, die Vorteile und den Gewinn der Partizipation aufzuzeigen1).
Für eine erfolgreiche Initiierung einer Kinder- und Jugendpartizipation gilt es insbesondere folgende Punkte zu beachten:
- Der Prozess ist zeit- und ressourcenintensiv. Es ist wichtig, gleich zu Beginn die organisatorischen, personellen und finanziellen Rahmenbedingungen festzulegen. Die Konzeption der Partizipation muss sich zwingend an diesen Möglichkeiten orientieren.
- Mit der Bildung einer interdisziplinären Projektgruppe (politische Behörden, Planung, Bau, Sozialarbeit, Schule, Partizipationsfachleute) wird gewährleistet, dass das Projekt breit abgestützt ist und verschiedene Kompetenzen und Sichtweisen Platz finden.
- Die Beteiligten sollten gleich zu Beginn ein gemeinsames Verständnis für die Ziele und das Vorgehen der Partizipation entwickeln.
- Bildung einer Echogruppe bestehend aus Lehrpersonen der beteiligten Klassen und Mitglieder der Projektgruppe
Grundidee der Prozessentwicklung
Der Prozess wird von der Gemeinde zusammen mit Partizipationsfachleuten entwickelt. Die Durchführung erfolgt in verschiedenen Schritten, damit sich Kinder und Jugendliche mehrfach einbringen und mit der Thematik vertraut werden können. Die von der jungen Generation erarbeiteten Ideen werden auf Augenhöhe mit den Planenden und den erwachsenen Mitwirkenden aus der Bevölkerung besprochen, gemeinsam bewertet und priorisiert. Zum Schluss wird den Kindern und Jugendlichen der Einfluss ihrer Ideen, Anregungen und Forderungen auf die finalen Planungsinstrumente aufgezeigt und mit ihnen besprochen. Die Kinder und Jugendlichen sollen nicht lediglich inspirierende Ideen für die Planenden liefern, sondern eine Stimme im Prozess erhalten und bis zum Abschluss der Arbeiten am Entwurf für das Räumliche Entwicklungskonzept mitgenommen und integriert werden. Zum Projektabschluss werden alle Mitwirkenden zu einem Abschlussanlass eingeladen und über die Ergebnisse, die Umsetzung und die weiteren Schritte informiert.
Für eine erfolgreiche Konzeption eines Prozesses zur Kinder- und Jugendpartizipation gilt es folgende Punkte zu beachten:
- Kinder und Erwachsene haben ein unterschiedliches Verständnis von Raum und Partizipation. Das Beiziehen von Fachpersonen aus dem Bereich Kinder- und Jugendarbeit hilft, eine gemeinsame Sicht zu entwickeln. Es braucht Personen, die den Kindern auf Augenhöhe begegnen und ihre Anliegen aufnehmen und übersetzen können.
- Es ist wichtig, die Kinder und Jugendlichen regelmässig und mit nachvollziehbaren Informationen über den Stand und den Erfolg eines Projekts zu informieren. Sie sollen sich von Anfang an Teil des Teams verstehen.
- Die Partizipation und die Themen, die besprochen werden, sollten altersgerecht umgesetzt werden. Bei jüngeren Kindern stehen spielerische Elemente im Vordergrund.
- Die Anwesenheit der Planungsfachpersonen bei Workshops ist wichtig für das Gelingen der Partizipation und fördert das gemeinsame Verständnis. Wenn möglich sollen separate Workshopgefässe für Kinder und Jugendliche oder verschiedene Altersklassen durchgeführt werden.
- Wichtig ist auch die verbindliche Teilnahme von gewählten Behördenmitgliedern an ausgewählten Anlässen, um dem Projekt das notwendige Gewicht zu geben und den Austausch zwischen Behörde, den Kindern und Jugendlichen zu fördern
Umsetzung
Bereits in der Bewerbung an das Bundesamt für Raumentwicklung ARE wurde der Ablauf des Projekts genau konzipiert. Die Vorgabe des ARE war es, den Prozess innerhalb eines Jahres abzuschliessen. Ein erster wichtiger Schritt nach dem definitiven Entscheid zur Durchführung war es, mit der Volksschule von Kriens Kontakt aufzunehmen. Über den Prorektor wurden die Schulleitung kontaktiert und über die geplante Kinder- und Jugendpartizipation informiert. Diese fragte die Lehrerinnen und Lehrer in den einzelnen Schulhäusern an, ob sie mit ihren Klassen teilnehmen wollten. Es meldeten sich ein Kindergarten und sechs Primarklassen. In der Oberstufe war das Feedback der Lehrpersonen aus zeitlichen Gründen eher verhalten. Deshalb wurde entschieden, die Jugendlichen über eine Online-Umfrage in die Partizipation zu integrieren.
In vier Workshops konnten die Kinder und Jugendlichen schliesslich ihre Ideen für die Ortsplanungsrevision einbringen und diese stufenweise entwickeln. Die Kinder (Kindergarten bis 6. Primastufe) wurden jeweils im Rahmen des regulären Unterrichtes mit den Themen des anstehenden Workshops vertraut gemacht. Im Anschluss nahm eine Delegation aus jeder Klasse an den Workshops teil, um die Ideen aus dem Klassenverbund einzubringen und weiter zu vertiefen. Für die Lehrpersonen war es eine Herausforderung, diese komplexen Themen den Kindern stufengerecht zu vermitteln. Für Lehrerschaft sind eine klare Projektkommunikation und gut aufbereite Unterlagen zum Thema wertvoll und wichtig. Die Jugendlichen von Kriens konnten in einem ersten Schritt ihre Ideen anhand einer Online-Umfrage äussern und einfliessen lassen. Daraufhin nahmen drei von ihnen an gemeinsamen Workshops mit den Kindern teil. Herausgekommen ist ein bunter Strauss von Wünschen, Anregungen und Forderungen. Die Umsetzung der Partizipation erfolgte in verschiedenen Phasen.
1. Ideen sammeln
Das Ziel der ersten Phase war es zu erfahren, wie für die Kinder und Jugendlichen die Stadt Kriens in zehn Jahren aussehen soll. Alle Schulklassen der Unterstufe wurden angeschrieben.
Sechs Klassen der Primarstufe und eine Kindergartenklasse waren bereit, bei diesem Projekt mitzumachen. Die Kinder sollten sich Gedanken zu ihren Lieblings- und Problemorten machen – und visionäre Ideen für Kriens im Jahr 2033 entwickeln. Die Lehrpersonen erhielten eine konkrete Anleitung, wie sie zwei Schulstunden zu diesem Thema durchführen können. Auf dieser Basis skizzierten die Kinder im April 2023 im Klassenverband ihre Ideen für Kriens. In der Oberstufe wurde gleichzeitig eine Online-Umfrage durchgeführt.
Die Resonanz bei diesem Schritt war gross – rund 170 Jugendliche hatten teilgenommen.
2. Ideen priorisieren
In einem nächsten Schritt fand im Mai vor dem Stadthaus in Kriens ein sogenanntes Ideenbüro statt. Delegationen aus allen beteiligten Klassen, insgesamt rund 60 Kinder, machten mit. Sie deponierten in Couverts auf spielerische Art und Weise ihre Ideen für Kriens 2033, die sie zuvor in den Klassen vorbereitet hatten. Diese sollten als Stimme der Kinder und Jugendlichen in das Räumliche Entwicklungskonzept (REK) der Stadt Kriens einfliessen. Dieses dient als Basis zur Erarbeitung der Ortsplanungsrevision.
In einem Umschlag gelangten die Visionen und Anregungen ins Stadthaus. Die Zettel wurden gesichtet und thematisch differenziert auf drei Stellwände verteilt. Die Freiräume in Kriens schnitten am besten ab – dazu gab es viele grüne Zettel an den Wänden. Spielplätze, das Parkbad, die Krienseregg standen hoch im Kurs. Beim Thema Mobilität sahen die Kinder hingegen rot: laut, grau, gefährlich und verstopft seien die Strassen. Und es gebe zu wenig Fussgängerstreifen.
In einem weiteren Schritt wurden die Vorschläge aus dem Ideenbüro durch die Fachexpert:innen verdichtet. Zu jedem Thema wurden zwei Leitsätze erstellt. Die Erwachsenen haben bei diesem Schritt – bei der Formulierung der Leitsätze – wesentlich mitgearbeitet. Um die Ideen der Kinder ins REK aufzunehmen, braucht es die Übersetzungsarbeiten von Fachpersonen. Indem die Leitsätze mit den Kindern und Jugendlichen anschliessend erneut diskutiert und zu einem Satz verdichtete wurden, wurde einer allzu grossen Einflussnahme durch Erwachsene bei diesem Schritt entgegengewirkt.
Zu all den Wünschen und Forderungen auf Plakaten wurde je ein Leitsatz formuliert, der die Essenz der Wünsche und Anregungen der Kinder beinhaltete. Dabei wurden folgende Handlungsfelder berücksichtigt: - Städtebau/Gebäude - Mobilität/Strasse - Freiräume/Erlebnisräume/Erholungsräume - Natur/Landschaft
Im Juni fand somit auf dieser Basis ein Planungsworkshop mit einer Delegation von 16 Kindern sowie drei Jugendlichen statt. Das Ziel war es, die Leitsätze zu priorisieren und konkretisieren. Auf Basis dieser Leitsätze bauten die Kinder Prototypen aus verschiedenen Bastelmaterialien – mit dem Ziel, ihre Visionen fassbar zu machen. Eine Woche später stellten dieselben Schülerinnen und Schüler, die von ihnen erarbeiten Leitsätze sowie die Modelle den Planerinnen und Planern sowie dem Baudirektor und Vertretern der Verwaltung vor.
Die Ergebnisse des Ideenbüros und der anschliessenden Workshops wurden in den Sommerwochen weiterentwickelt. In Diskussionen entstand der Vorschlag, die Inputs der Kinder und Jugendlichen integral ins Räumliche Entwicklungskonzept einfliessen zu lassen. In jedem Kapitel des REK gibt es einen Abschnitt mit den konkreten Forderungen und Wünschen der Kinder und Jugendlichen.
3. Ideen finalisieren
Im letzten Schritt im Herbst ging es darum, die Planungsinstrumente zu finalisieren und im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. In einem letzten Feedbackworkshop trafen sich erneut Kinder und Jugendliche mit Planenden, Fachleuten und dem Gemeinderat. Es galt, zwölf Handlungsempfehlungen auszuwählen, die zuvor in der Schule besprochen und bewertet wurden. Diese sollten als konkrete Ideen und Anregungen in finaler Form ins REK einfliessen. Zusätzlich wurden Sofortmassnahmen diskutiert, die sich als sichtbares Zeichen der Kinder- und Jugendpartizipation schnell umsetzen liessen. Die Kinder wünschten sich etwa, dass Kriens bunter und grüner wird. Daraus haben die Kinder den Vorschlag abgeleitet, als Sofortmassnahme Stützen für Jungbäume, bunt zu bemalen.
Zu den Höhepunkten des Partizipationsprozesses gehörte die Eröffnung einer Ausstellung mit den Ergebnissen Ende November im Stadthaus. Dazu waren alle Beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern, die Lehrerinnen und Lehrer sowie alle beteiligten Fachpersonen eingeladen. An der Vernissage im Stadthaus bemalten Kinder Stützelemente für Jungbäume mit bunten Farben. Das passte zur Forderung der Kinder und Jugendlichen im REK, mehr Bäume und Natur in der Stadt zu ermöglichen und den Stadtraum visuell ansprechender – nicht zuletzt durch den Einsatz von Farben – zu gestalten. Der Stadtrat von Kriens sieht dies ähnlich. Er will die Biodiversität fördern und in den nächsten Jahren 1000 zusätzliche Bäume pflanzen. Die bunten Stützelemente werden diese schützen – und die Stadt Kriens farbiger machen. Gleichzeitig erinnern sie an die Kinder- und Jugendpartizipation und an die Wünsche und Forderungen der jüngsten Generation für eine lebenswerte Stadt Kriens. Im Januar wurde das Räumliche Entwicklungskonzept publiziert und die formelle öffentliche Mitwirkung dazu gestartet. Die Inputs der Kinder- und Jugendpartizipation in den farbigen Boxen sind ein wesentlicher Bestandteil davon. Die Ziele der Stadt Kriens wurden innerhalb des Prozesses erreicht. Die Meinungen und Wünsche Kinder und Jugendlichen konnten mit der Partizipation abgeholt werden. Ob aber ihre Anregungen auch umgesetzt und somit nachhaltig wirksam werden können, wird sich aber erst in ein paar Jahren zeigen.
Ergebnisse
Im letzten Schritt im Herbst ging es darum, die Planungsinstrumente zu finalisieren und im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. In einem letzten Feedbackworkshop trafen sich erneut Kinder und Jugendliche mit Planenden, Fachleuten und dem Stadtrat. Es galt, zwölf Handlungsempfehlungen auszuwählen, die zuvor in der Schule besprochen und bewertet wurden. Diese sollten als konkrete Ideen und Anregungen in finaler Form ins REK einfliessen. Zusätzlich wurden Sofortmassnahmen diskutiert, die sich als sichtbares Zeichen der Kinder- und Jugendpartizipation schnell umsetzen liessen. Die Kinder wünschten sich etwa, dass Kriens bunter und grüner wird. Daraus haben die Kinder den Vorschlag abgeleitet, als Sofortmassnahme Stützen für Jungbäume, bunt zu bemalen.
Zu den Höhepunkten des Partizipationsprozesses gehörte die Eröffnung einer Ausstellung mit den Ergebnissen Ende November im Stadthaus. Dazu waren alle Beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern, die Lehrerinnen und Lehrer sowie alle beteiligten Fachpersonen eingeladen. An der Vernissage im Stadthaus bemalten Kinder Stützelemente für Jungbäume mit bunten Farben. Das passte zur Forderung der Kinder und Jugendlichen im REK, mehr Bäume und Natur in der Stadt zu ermöglichen und den Stadtraum visuell ansprechender – nicht zuletzt durch den Einsatz von Farben – zu gestalten. Der Stadtrat von Kriens sieht dies ähnlich. Er will die Biodiversität fördern und in den nächsten Jahren 1000 zusätzliche Bäume pflanzen. Die bunten Stützelemente werden diese schützen – und die Stadt Kriens farbiger machen. Gleichzeitig erinnern sie an die Kinder- und Jugendpartizipation und an die Wünsche und Forderungen der jüngsten Generation für eine lebenswerte Stadt Kriens. Im Januar wurde das Räumliche Entwicklungskonzept publiziert und die formelle öffentliche Mitwirkung dazu gestartet. Die Inputs der Kinder- und Jugendpartizipation in den farbigen Boxen sind ein wesentlicher Bestandteil davon. Die Ziele der Stadt Kriens wurden innerhalb des Prozesses erreicht. Die Meinungen und Wünsche Kinder und Jugendlichen konnten mit der Partizipation abgeholt werden. Ob aber ihre Anregungen auch umgesetzt und somit nachhaltig wirksam werden können, wird sich aber erst in ein paar Jahren zeigen.
Konkrete Forderungen der Kinder und Jugendlichen
Zu den wichtigsten Anliegen der Kinder und Jugendlichen gehört der Wunsch, eine moderne und schöne Stadt zu schaffen. «Neue Gebäude sollen farbiger sein. In der Stadt ist es zu grau», lautete eine der Forderungen in den Workshops. In REK steht dazu in farbig hervorgehobenen Textboxen in der Sprache der Planenden: «Bauvorhaben haben einen Beitrag für ein attraktives und abwechslungsreiches Stadtbild zu leisten. Mittels sorgfältig gewählter Farbgebung und anderen geeigneten Massnahmen ist dies sicherzustellen.» Ein anderes wichtiges Anliegen der Kinder und Jugendlichen ist der Wunsch, «schöne, grüne Orte in der Stadt zu schaffen, um sich zu treffen und zu chillen.» Im REK heisst es dazu: «Alle Kinder und Jugendliche haben Zugang zu genügend Spiel-, Grün- und Freiräumen von hoher Qualität für Freizeit und Erholung.»